Für diese neue FVW-Studie wurden sechs Anbieter von Flusskreuzfahrten erstmals direkt miteinander verglichen. Konkret handelt es sich um:
- Amadeus
- A-Rosa
- Croisi Europe
- Nicko
- Phoenix
- Plantours
A-Rosa baut als einziger eigene Schiffe
Ein maßgebliches Kriterium, womit sich A-Rosa positiv von der Konkurrenz abhebt: A-Rosa entwickelt und baut von Beginn an eigene Schiffe. Zugleich schafft es das Unternehmen, den damit verbundenen Qualitätsanspruch mit der Marke zu verbinden. Die anderen Anbieter kaufen bzw. pachten Schiffe zu.
Die meisten Pluspunkte konnte A-Rosa jedoch im Bereich Provisionen verbuchen. Hier stehen die Rostocker in Sachen Fairness mit Abstand an der Spitze – sogar auch im Vergleich mit den Anbietern von Hochsee-Kreuzfahrten.
Auf Rang zwei landet Phoenix. Der Bonner Anbieter konnte vor allem mit seiner guten Vertriebsarbeit, dem angebrachten Preis-Leistungs-Verhältnis und der soliden Qualität überzeugen. Nicko Cruises erreichte den dritten Platz durch gute Beurteilungen für das Preis-Leistungs-Verhältnis und den Bekanntheitsgrad.
Nachholbedarf besonders im Bereich Marketing hat Croisi Europe. Der in Deutschland von Götten Reisen betriebene Veranstalter kann zwar stetige Zuwachsraten verzeichnen, ist aber nur rund 61 Prozent der befragten Reisebüros ein Begriff. Nur 39 Prozent kennen das Produkt selbst.
Flusskreuzfahrten sind keine Konkurrenz für die Hochsee
Eines jedoch wurde bei der FVW-Studie klar: Mit den Hochseekreuzfahrten können die Flusskreuzfahrten immer noch nicht mithalten. Nicht einmal annähernd. Seit Jahren bewegt sich das Passagieraufkommen in Deutschland bei den Flusskreuzfahrten bei rund 450.000. Ohne nennenswerte Zuwächse. Das macht im Durchschnitt gerade einmal 6 Prozent der Reisebüro-Umsätze aus. Hochsee-Kreuzfahrten hingegen kommen auf satte 23 Prozent.
Flusskreuzfahrten mit Ausbau-Potenzial
Hier gibt es also noch ein gewaltiges Ausbau-Potenzial. Welches jedoch auch mit Problemen verbunden ist. Denn anders als bei den Hochsee-Kreuzfahrten, wo vor allem Marke und Schiff entscheidend sind, ist bei den Flusskreuzfahrten das Zielgebiet ausschlaggebend. Dies zeigt sich bei den anhaltend hohen Buchungszahlen auf Donau und Rhein. Ein Ausbau hier ist jedoch kaum möglich, die Auslastung der Flüsse erreicht bereits ihre Grenzen. Darum müssen die Ambieter ihr Augenmerk nun verstärkt auf alternative Destinationen wie Elbe, Seine und Rhone legen, die bereits in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewinnen konnten.